Kosten sparen mit Dividenden ETF's
Was sind Dividenden ETF's?
Exchange Traded Funds sind wie konventionelle Investmentfonds Sondervermögen, die von Fondsgesellschaften verwalten werden. Die Fondsanteile werden jedoch nicht direkt von der emittierenden Fondsgesellschaft vertrieben, sondern an der Börse gehandelt. Daher kann ein ETF, genau wie eine Aktie, über einen Broker erworben und verkauft werden. In der Regel handelt es sich bei ETF’s um Indexfonds, so auch bei Dividenden ETF’s. Ein Indexfonds ist ein passiv verwalteter Investmentfonds, der einen bestimmten Index so gut wie möglich nachbildet. Dies geschieht entweder über den Erwerb identischer Wertpapiere in derselben Gewichtung wie der angestrebte Index oder über die Nachbildung mittels Swaps. Die Wertentwicklung des Indexfonds läuft parallel zum jeweiligen Index, vorausgesetzt der Index wurde gut nachgebildet.
Es gibt eine große Anzahl an nationalen sowie internationalen Aktienindices, die sich auf Dividendenaktien spezialisiert haben. Einer davon ist der deutsche DivDax, welcher die 15 Dax-Unternehmen mit den höchsten Dividendenrenditen beinhaltet. In einem passiv aufgestellten DivDax – Fonds befinden sich diese 15 DivDax Aktien im selben prozentualen Verhältnis zueinander, wie im Index. Steigt oder fällt also der Wert des Index um beispielsweise zwei Prozent, so steigt bzw. fällt der Kurs des ETF ebenfalls um zwei Prozent. Gleiches gilt für die synthetisch nachgebildeten Dividenden ETF’s.
Warum Anleger in Dividenden ETF's investieren sollten?
Anleger die in Aktien investieren möchten und nicht in erster Linie an Aktienkurssteigerungen interessiert sind, sondern sich eine solide und stetige Rendite erhoffen, treffen mit Dividenenaktien und insbesondere Dividenden Aristokraten weitgehend eine gute Wahl. Eine Reihe solider Aktienunternehmen können auf eine lange Historie gezahlter Dividenden zurückblicken. Dividenden Aristokraten oft sogar auf 25 Jahre stetig steigende Dividendenausschüttungen ohne Unterbrechungen. Eine dividendenorientierte Anlagestrategie zu verfolgen bedeutet daher Investments in vorwiegend ertragsstarke und gesunde Unternehmen zu tätigen, in Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen. So lassen sich jährliche Dividendenrenditen zwischen zwei und fünf Prozent erwirtschaften. Einige internationale Aktienunternehmen zahlen sogar Renditen von bis zu neun Prozent.
Darüber hinaus zeigen Analysen, dass wieder angelegte Dividenden teilweise mehr als 50 Prozent der Aktienperformance ausmachen. Je nachdem welcher Dividendenindex dem ETF zugrunde liegt ist hierüber eine Beteiligung an diesen alteingesessenen und renditestarken Unternehmen möglich und dies in Kombination mit den Vorteilen einer diversifizierten Aktienanlage. Denn wie bei klassischen Fonds gilt auch für Dividenden ETF’s, dass mit einer Streuung in mehrere Aktienwerte eine Verringerung des gesamten Anlagerisikos einhergeht. Wer auch das Risiko umgehen möchte, zum falschen Zeitpunkt einzusteigen, könnte anstelle von Einmalkäufen einfach einen Sparplan auf einen Dividenden ETF einrichten. Mein Kollege Aleks von NorthernFinance hat hierzu ein paar passende ETF’s vorgestellt.
Darauf sollten Anleger achten
Alternativ zu Dividenden ETF’s stehen Anlegern auch traditionell aktiv gemanagte Dividendenfonds zur Auswahl. Beide Investmentformen haben ihre Vor- und Nachteile. Fest steht, dass langfristig nur wenig aktiv gemanagte Investmentfonds einen Index schlagen konnten. Anleger fahren also mit einer Indexnachbildung in der Regel gut. Wer auf einen Index setzt kennt sein Investment genau und muss keine Angst vor individuellen Fehlentscheidungen des Fondsmanagements haben. Auch aus Kostengesichtspunkten birgt ein Dividenden ETF gegenüber einem traditionellen Fonds Vorteile. Sowohl der Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent als auch die hohen jährlichen Managementgebühren fallen bei Dividenden ETF’s weg. Diese Gebühren belasten die Performance aktiv gemanagter Dividendenfonds enorm. Da Indexfonds unterjährig nicht angepasst werden haben emittierende Fondsgesellschaften keine hohen Managerkosten, welche über die Gebühren wieder eingenommen werden müssen. Daher erhalten sie in der Regel nur eine geringe Jahresgebühr.
Diese fehlenden Anpassungen sind jedoch auch der große Nachteil von Dividenden ETF’s. Ein Index wird nur einmal jährlich von Börse angepasst. Das führt dazu, dass sich auch Aktien in einem Index befinden können, die zwar im Vorjahr erfolgreich waren und auch hohe Dividenden ausgeschüttet haben, sich aber aktuell in Krisen befinden. Die Zukunftsaussichten für eine positive Dividendenausschüttung eines Aktienwertes der sich bereits in einem Index befindet sind irrelevant. Mehr noch, denn durch den fallenden Kurs steigt die Dividendenrendite sogar. Ein Fondsmanager eines aktiv gemanagten Dividendenfonds kann auf solche aktuellen Krisen reagieren und Aktien mit starken Kurseinbrüchen aus seinem Dividendenfonds entfernen. In einem Indexfonds verbleibt dieser Wert jedoch, und zwar bis zu dem Zeitpunkt in der das Unternehmen keine ausreichende Dividende mehr ausgeschüttet hat und der Index durch die Börse angepasst wurde. Vor diesem Hintergrund eignen sich Dividenden-ETF’s besonders für langfristige Anlagestrategien. Für Anleger die solche Krisen aussitzen können und langfristig von den erwirtschafteten Renditen profitieren möchten.
Renditen sind nicht gleich Renditen
Oft werden dividendenorientierte Anlagestrategien als lohnende Alternative zu den niedrigen Renditen auf dem Zinsmarkt genannt. Ein solcher Vergleich ist allerdings nicht ganz korrekt. Eine Investition in Aktien ist immer mit unkalkulierbaren und unvorhersehbaren Risiken verbunden. Die Risiken für eine Dividenden ETF steigen noch zusätzlich aufgrund der fehlenden Flexibilität des Finanzmarktproduktes. Wie bei allen Investitionen in Aktienmärkte gilt auch bei Dividenden ETF’s das Grundprinzip, dass ohne Risiken keine Erträge erwirtschaftet werden können.